Dies ist unsere Gruppe zum Migräne- und Kopfschmerz-Chat und sie funktioniert folgendermaßen: Um ca. 12:00 Uhr des jeweiligen Chat-Tages wird die Kommentar-Funktion aktiviert. Will man eine Frage eintragen, klickt man in das Fenster der Kommentarfunktion. Hat man eine Frage eingetragen, sieht man unter seinem Beitrag “Antworten”. Diese Antwortfunktion benutzt Prof. Göbel, um die Antwort auf die vorherige Frage einzustellen. Prof. Göbels Antwort ist dann ein wenig eingerückt und unterscheidet sich daher auch optisch von den Fragen. Sollte der Fragesteller zum selben Thema noch eine Folgefrage haben, bitte auch auf “Antworten” klicken – aber nur dann! Sonst bitte immer in das Kommentar-Fenster schreiben. Nach dem Chat wird die Kommentar-Funktion wieder deaktiviert bis zum nächsten Chat-Tag. Alle Fragen und Antworten bleiben in diesem Blog erhalten und bestimmte Themen können jederzeit mit der Such-Funktion wiedergefunden werden. Alle Aktionen werden am Chat-Tag auch auf der Startseite des Headbook aufscheinen.
Fragen können nur am jeweiligen Chat-Tag ab 12:00 Uhr eingetragen werden. Bitte immer auf das aktuelle Datum in der Überschrift achten, das unter “Live-Chats” eingetragen ist.
Liebe Miggy,
wenn man im Medikamentenübergebrauch ist, sollte immer vor Aufnahme einer neuen vorbeugenden Behandlung eine Medikamentenpause durchgeführt werden. Das Medikament ist nicht zur Behandlung von symptomatischen Kopfschmerzen geeignet und auch nicht zugelassen. Es ist lediglich zur Vorbeugung der Migräne gedacht. Ein Medikamentenübergebrauchskopfschmerz ist jedoch keine Migräne, insofern ist auch eine Wirkung nicht zu erwarten. Dies wird zwar immer wieder suggeriert, es ist jedoch nach meiner Überzeugung nicht begründet. Auch für die Vorbeugung mit Botulinumtoxin wird immer wieder kommuniziert, dass dies auch bei Medikamentenübergebrauchskopfschmerz eingesetzt werden kann. Fakt ist jedoch, dass selbst im Beipackzettel explizit beschrieben ist, dass dafür weder eine Zulassung besteht, noch wissenschaftliche Daten dies begründen. Aus meiner Sicht macht es zudem keinen Sinn ein Medikament einzusetzen, das die Komplikationen eines anderen Medikamentes beheben soll, obwohl eine Medikamentenpause dies in aller Regel sehr leicht ursächlich ermöglicht.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Sallie,
Lithium ist in der Regel nicht so gut wirksam wie Verapamil. Aus diesem Grunde wird es auch nicht primär eingesetzt, sondern ist ein Ausweichmedikament. Bevor Verapamil aufgegeben wird, sollte noch einmal genau geklärt werden, in welcher Dosierung und in welcher Darreichungsform der Einsatz erfolgte und ob nicht ein erneuter Versuch zielführend ist. Grundsätzlich ist sowohl unter Verapamil als auch unter Lithium eine komplette Attackenfreiheit möglich. Bei Clusterkopfschmerz, insbesondere bei episodischen Verläufen, ist eine Strategie, kurzfristig eine Dauereinstellung mit einem Triptan vorzunehmen. Da bei Clusterkopfschmerz ein Medikamentenübergebrauchskopfschmerz nicht zu erwarten ist, kann dies zielführend sein. Da bei Ihnen jedoch auch eine Migräne besteht, muss man davon ausgehen, dass ein Medikamentenübergebrauchskopfschmerz induziert wird. In dieser Situation kann man dann überlegen, nach Abklingen der Clusterepisode eine Medikamentenpause einzuhalten. Sollte Lithium aus medizinischen Gründen abgesetzt werden, kann dies direkt erfolgen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Koppwehdaag,
herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Geburtstag. Wenn Sie bereits 70 Jahre sind und immer noch Migräneattacken bestehen, spricht das für ein sehr aktives und leistungsfähiges Nervensystem. Triptane sind in klinischen Studienprogrammen nur bis zum 65. Lebensjahr getestet worden. Die Firmen dürfen sie daher für den Einsatz im höheren Alter nicht empfehlen, der Arzt und die Patienten sind jedoch bei der Auswahl in Abhängigkeit von der medizinischen Situation frei, diese einzusetzen. Cannabis gibt es zwar mittlerweile auf Rezept, es ist jedoch bei Migräne kaum wirksam und auch unpraktisch. Der Einsatz ist daher aus meiner Sicht in aller Regel nicht zielführend.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Ella,
wenn ein Dauerkopfschmerz über 16 Tage besteht und man an all diesen Tagen Akutmedikamente eingenommen hat, ist anzunehmen, dass eine hohe Sensitivierung im Rahmen eines Medikamentenübergebrauchskopfschmerzes besteht. Dann kann eine Medikamentenpause erfolgreich sein. 3-4 Tage sind dabei jedoch in der Regel nicht ausreichend. Die Cortisongabe alleine ist nicht sachgerecht. Sie mag zwar für ein paar Tage die Rückschlagskopfschmerzen leichter machen, aber nach Weglassen des Cortisons hat man keine ausreichende Behandlung zur Vorbeugung aufgebaut. Dieses ist jedoch erforderlich, um den weiteren Verlauf günstig zu beeinflussen. Wenn man als Veganer ausreichend Kohlenhydrate (Kartoffeln, Reis, Vollkornprodukte) zu sich nimmt, muss eine erhöhte Anfälligkeit für Migräne nicht bestehen. Tierisches Eiweiß wird im Nervensystem nicht als Energieträger eingesetzt.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel