Migräneaura

Migräneaura

Aura oder Schlaganfall?

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    Beiträge
  • Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 1356

    Nach einigem Lesen über Auren stelle ich mir die Frage, wie man als Laie (Betroffene oder im Notfall evtl. auch als Angehöriger) den Unterschied feststellen kann?

    Viele Symptome passen auf beide Krankheitsbilder (Sehstörungen, Mißempfindungen, teilweise Lähmungen, Sprachstörungen etc.) Als Migräniker mit Aura ist leider das Schlaganfallrisiko größer.

    Ich weiß, dass normalerweise meine Aura nach einer Stunde verschwunden ist. Allerdings berichten andere von sehr viel längeren Auren. Woran kann ich festmachen, dass es sich evtl. um einen Schlaganfall handelt und nicht um eine “harmlose” Aura? Gibt es eindeutige Hinweise, die das Unterscheiden erleichtern?

    Liebe Grüße

    Monika

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32614

    Liebe Monika,

    Deine Frage ist irgendwie untergegangen. Diese Frage wurde nun aber auch beim Live-Chat gestellt und von Prof. Göbel so beantwortet:

    “Die Unterscheidung findet sich schon in der Benennung der Krankheiten:
    Die Aurasymtome dämmern langsam auf wie die Morgenröte, ca. über 10 bis 15 Minuten. Sie dauern in der Regel 30 bis 60 Minuten an und klingen dann wieder ab. Oft treten „Plussymptome“ auf: Lichterscheinungen, Zick-Zacklinien, kribbeln.
    Der Schlaganfall tritt schlagartig auf: Schnell und sofort. Oft bestehen Ausfälle, „Minussymptome“: Lähmungen, Gefühllosigkeit.
    Das sind aber nur allgemeine „Mittelwerte“. Im Einzelfall finden sich viele Variationen.
    Letztlich wird die Aura dadurch zur Aura, indem sie wieder abklingt. Der Schlaganfall bleibt länger bestehen und bildet sich häufig nicht zurück.”

    Liebe Grüße
    Bettina

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 1356

    Liebe Bettina,

    danke für diesen Übertrag, ich hatte beim Chat schon bemerkt, dass die Frage von mir noch einmal gestellt wurde ;)… Nun ist sie auch hier noch einmal vollständig beantwortet.

    Du bist eine echte Forumsfee :-).

    Solange meine Aura sich nur durch Sehstörungen äußert, bin ich sicher auch beruhigt. Sollte mal wieder ein Sprachausfall hinzu kommen, weiß ich nicht, ob ich nicht doch etwas panisch werde. 😉 Aber ich werde dann auf die Uhr schauen und warten, dass es wieder besser wird. 🙂

    Liebe Grüße

    Monika

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4957

    Hallo Monika,
    genau da sehe ich ein Problem. Bei einer Aura eine Stunde zu warten, ist kein Problem. Bei einem Schlaganfall schon. Ich hatte vor 1,5 Jahren eine Migräne mit Aura, Sprachstörungen, Gedächnisverlust und Wortfindungsstörungen. (Gott sei Dank seit dem nicht wieder) Ich war völlig außer mir. Ich dachte natürlich ich hätte einen Schlaganfall. Da bei einem Schlaganfall jede Minute zählt, habe ich sehr mit der Sorge zu kämpfen, einen Schlaganfall nicht rechtzeitig zu erkennen. Ich denke auch über einen Migräneinfakt (oder wie hieß das noch?) nach. Was muss man tun, wenn man merkt, dass die Aura nach einer Stunde nicht verschwindet. Vielleicht kann uns hier noch jemand etwas Wissenswertes schreiben.
    Lieber Gruß
    Sternchen

    Hartmut Göbel
    Administrator
    Beitragsanzahl: 468

    Hallo Sternchen,
    Wenn neurologische Ausfälle plötzlich beginnen und nach einer Stunde nicht abklingen, muss eine sofortige ärztliche Untersuchung erfolgen. Dies gilt auch, wenn neurologische Ausfälle erstmals auftreten.
    Wenn Symptome allmählich beginnen, schon häufig bestanden haben und sich immer wieder nach kurzer Zeit zurückgebildet haben, ist eine Migräneaura anzunehmen.
    Freundliche Grüße
    Hartmut Göbel

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4957

    Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
    herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Frage bzgl. der Unterscheidung: Migräneaura und Schlaganfall. Diese Frage beschäftigte mich schon sehr lange, und ich bin froh endlich eine klare Antwort bekommen zu haben.
    Lieber Gruß
    Sternchen
    P.S. Das es dieses wundervoll betreute Forum gibt, ist ein Seegen.

    preacherman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 10

    Ich dachte 10 Jahre lang entweder Schlaganfälle bzw. TIA’s zu haben, hysterische Lähmungen, Panikattacken oder einen unerkannten Hirntumor! Als ich zufällig bei einem Schönstatt-Seminar privat einen Neurologen kennenlernte und der erfolgreich auf Auramigräne tippte war der Alptraum endlich vorbei. Der Mann verschrieb mir nach einigen Abklärungs-Tests 2x tgl 100mg Lamotrigin (eigentlich ein Medi gedacht gegen Epilepsie und auch gegen Manische Depr.) und seither ist Ruhe.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32614

    Hallo Hadschi,

    immer mit dieser Angst leben zu müssen und die Ungewissheit, waren sicher sehr belastend für Dich. Umso besser, dass Du nun eine wirksame Prophylaxe hast. Auch mir hatte Topamax (ebenso ein Antiepileptikum) viele Jahre gut geholfen.

    In letzter Zeit gibt es ja Gott sei Dank immer mehr Spezialisten und Schmerztherapeuten, die sich mit dem Thema auskennen. Trotz allem aber noch zu wenige. Auch spezialisierte Kliniken fehlen noch und die wenigen haben z.T. Wartezeiten von mehreren Monaten. Nach wie vor gilt daher, dass der Patient selbst aktiv werden muss und zahlreiche Informationen sammeln sollte.

    Kommst Du mit Deiner Attackenmedikation auch gut klar? Nimmst Du Triptane?

    Liebe Grüße
    Bettina

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8515

    Hallo ,
    mich würde mal interessieren, ob ein migränöser Infarkt nur durch eine Aura oder auch durch einen Status migränosus ausgelöst werden kann.

    Liebe Grüße an alle

    Julia

    Hartmut Göbel
    Administrator
    Beitragsanzahl: 468

    Ein migränöser Infarkt entwickelt sich aus einer Migräneaura. Bleibt diese länger als 7 Tage bestehen, spricht man von einem migränösem Infarkt.
    Ein status migränosus ist durch Kopfschmerzen gekennzeichnet, die länger als 3 Tage anhalten. Hier muss keine Aura bestehen und folglich auch kein migränöser Infarkt.

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8515

    Oh, danke Herr Professor Göbel, für die schnelle Antwort. Hat Dr. Heinze wieder eine Antwort gespart.
    Liebe Grüße nach Kiel

    Julia

    eumel1979
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 7

    Hallo zusammen!

    Leide auch unter Migräneaura – Symptome dabei meistens gekennzeichnet durch Sprachstörungen bis Sprachausfall, erhebliche Aufmerksamkeits- und Reaktionsstörungen und ggf. Gefühlsstörungen bis hin zu leichten Lähmungserscheinungen. Geht normalerweise auch nach ca. 10 Minuten alles wieder zurück. Die eigentlichen Migränekopfschmerzen bleiben hierbei allerdings oft aus.

    Normalerweise gehe ich auch recht schnell wieder zur Tagesordnung über und mache mir keine Gedanken. Allerdings habe ich mich heute auch mal wieder gefragt, ob “mehr dahinter steckt”.

    Hatte heute zuerst das Gefühl, dass zuerst Hand und Arm anschwellen, sich wie aufgepumpt anfühlten und dass sich dieser Bereich von rechts beginnend immer mehr ausgedehnt hat, bis beide Arme, der Brustkorb und das Gesicht betroffen waren. Sprechen konnte ich noch und erinnere mich auch noch im Wesentlichen an die Unterhaltung. Es hat einige Minuten gedauert, bis das geschwollene Gefühl langsam zurück gegangen ist. Geblieben ist ein halbseitiges Kribbeln von Kopf bis Fuß, das sich in den letzten 2 Std. etwas zurück gebildet hat.

    Frage mich momentan, ob ein “neues Symptom” in der Migräneaura einer Abklärung bedarf. Wie seht ihr das?

    LG und schmerzfreie Zeit
    Eumel

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